Gayurlaub in den Niederlanden? Es muss nicht immer Amsterdam sein! Bei der Suche nach einem geeigneten Ziel für einen spannenden Wochenendurlaub fiel unsere Wahl auf die niederländische Hafenstadt Rotterdam. Dabei sprachen gleich mehrere Gründe für ein Wochenende in der zweitgrößten Stadt der Niederlande:
- Rotterdam ist von unserem Wohnort in nur 3,5 Stunden ziemlich schnell und bequem mit dem Auto zu erreichen
- Ich wollte von Holland mal etwas anderes sehen als Enschede und Amsterdam
- Hotels in Rotterdam sind deutlich günstiger als in Amsterdam
- Im Gegensatz zu Amsterdam kann man im Rotterdam mit dem Auto ins Stadtzentrum fahren
- Rotterdam ist nicht so stark von Touristen überlaufen wie Amsterdam
- Die Stadt bietet eine beeindruckende moderne Architektur
- Es gibt viele weitere interessante Sehenswürdigkeiten in Rotterdam
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Meine Tipps: Rotterdam ist das ideale Ziel für einen Wochenendurlaub
Mit dem Auto gelangten wir an einem Donnerstagmorgen schnell und staufrei in nur 3,5 Stunden nach Rotterdam in Südholland. Schon von der Autobahn bekommt man einen guten Eindruck von der modernen Architektur der Stadt: Die Wolkenkratzer mit ihren glänzenden Glasfassaden würden auch in London, Paris oder sogar New York eine gute Figur machen. Es kein Wunder, dass Rotterdam aufgrund seiner beeindruckenden Skyline auch als „Manhattan an der Maas“ bezeichnet wird.
Mein Tipp(*): Wenn du zum ersten Mal in Rotterdam bist, empfehle ich dir eine geführte Tour. Ich buche meine Tickets für Ausflüge und Aktivitäten immer online bei Get Your Guide. So musst du nicht lange an der Kasse anstehen und die Guides haben immer interessante Geschichten zu erzählen. Diese Touren gefallem mir besonders gut, da man so alle Highlights der Stadt entdecken kann:
Unser Hotel – das 4-Sterne Inntel Hotel Rotterdam Centre – war nicht nur dank Navigationssystem ebenfalls ziemlich schnell und einfach zu finden. Denn so furchtbar groß ist die Stadt gar nicht. Und im Gegensatz zu Amsterdam kann man in Rotterdam mit dem Auto mitten ins Stadtzentrum fahren. Unser gebuchtes Designhotel erwies sich dabei als absoluter Glücksfall: Es befindet sich in perfekter Lage im Zentrum von Rotterdam, direkt am Fuß der Erasmusbrücke, welche zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt zählt. Wir parkten unser Auto direkt vor dem Hotel und wurden an der Rezeption sehr freundlich empfangen. Das Angebote Upgrade gegen einen geringen Aufpreis nahmen wir spontan an – man gönnt sich ja sonst nichts. Und so bekamen wir ein etwas größeres Panoramazimmer mit grandiosem Blick auf den Fluss, die Erasmus-Brücke, das riesige Hochhaus „de Rotterdam“ (übrigens das größte Gebäude in den Niederlanden) – sowie die AIDA-Prima, welche an diesem Tag am Rotterdamer Kreuzfahrtkai festgemacht hatte.
Bevor wir uns aufmachten, die Stadt zu erkunden, setzten wir uns jedoch erstmal in die Designersessel vor dem bodentiefen Panoramafenster unseres Hotelzimmers im 14. Stock und beobachteten die Lastkähne und Wassertaxis auf dem Fluss.
Schlemmen in der riesigen Markthalle in Rotterdam
Die Markthalle in Rotterdam ist eine noch relativ junge Sehenswürdigkeit der Stadt. Das Gebäude beeindruckt schon von außen durch seine unglaubliche Größe in Form eines Hufeisens.
Und auch nach dem Betreten der Halle kommt der Besucher aus dem Staunen nicht mehr heraus: Die Decke der Halle ziert ein überdimensionales Kunstwerk des niederländischen Künstlers Arno Coenen. Das Werk trägt den Namen „Hoorn des Overvloeds“ („Das Horn der Fülle“) und stellt eine gegenwärtige Variante der klassischen Stillleben alter holländischer Meister da – allerdings auch einer Fläche von sage und schreibe 11.000 m²! Zur Erschaffung dieses Kunstwerks verwendete der Künster die neuesten 3D-Techniken und den Datenspeichern von riesigen Computern – denn die Dateigröße dieses Kunstwerks beträgt 1,47 Terabyte.
Da ich sehr großen Hunger und einen ungewohnten Appetit auf Fisch hatte, bestellte ich am erstbesten Essensstand eine Portion Kibbelinge mit Remouladensauce. Trotz meines Hungers beschränkte ich mich vorerst auf eine kleine Mahlzeit, denn schließlich wollten wir noch weitere Köstlichkeiten in der Rotterdamer Markthalle probieren. Allerdings machte sich zu unserer großen Enttäuschung schnell Ernüchterung breit: Denn so groß und aufregend, wir wir erhofft hatten, erwies sich das Angebot an Imbissbuden und Speisen leider nicht. Zwar befanden sich der Halle auch einige Restaurants – unsere Heißhunger auf Fastfood und Fingerfood konnten diese jedoch nicht stillen. So kauften wir lediglich eine Tüte knallbunter holländischer Kuchen für unterwegs und bummelten durch die Einkaufsstraße, in welcher die Geschäfte jedoch bereits langsam geschlossen wurden, zurück zum Hotel. Im dortigen Hotelrestaurant gönnte ich mir dann auch den asiatischen Saté-Spieß mit Erdnusssoße, welchen ich mir bereits in der Markthalle erhofft hatte. Doch auch wenn mein Hunger dort nicht befriedigt werden konnte, sollten ihr einen Besuch der Markthalle bei einem Städteurlaub in Rotterdam auf gar keinen Fall verpassen.
Hafenrundfahrt in Rotterdam
Eine Hafenrundfahrt gehört zu einem Städteurlaub in Rotterdam unbedingt dazu. Und zwar nicht nur, weil der Hafen Rotterdam einer der größten Seehäfen der Welt und der mit Abstand größte Tiefwasserhafen Europas ist, sondern weil sich dort auch die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden. Eine Hafenrundfahrt in Rotterdam dauert circa 75 Minuten und kostet € 12,50 p.P. für Erwachsene und € 7,50 p.P. für Kinder von 4-11 Jahre. Die ultramodernen Schiffe der Reederei Spido legen beinahe stündlich direkt neben der Erasmusbrücke ab. Dort können an einem Schalter auch die Karten gekauft werden. Eine Reservierung war nicht nötig, die Schiffe waren jedoch sehr gut gefüllt.
Erst vom Wasser aus bekommt man einen wunderbaren Blick auf die beeindruckende Skyline Rotterdams mit ihren imposanten, modernen Gebäuden. Nachdem das Ausflugsschiff den Kai an der Erasmusbrücke verlassen hat, fährt die Spido entlang des historischen Veerhafens und des Maritimen Viertels mit dem schönen Weltmuseum. Am gegenüberliegenden Ufer der Maas gibt es den Wilhelminapier mit den Wolkenkratzern Montevideo und New Orleans sowie dem berühmten Hotel New York zu sehen.
Noch ein Stück weiter stromabwärts können die Passagiere dann Fotos vom Aussichtsturm Euromast und dem Museumsschiff „ss Rotterdam“ knipsen. Und wie es sich für eine richtige Hafenrundfahrt gehört, gibt es natürlich auch jede Menge Ozeanriesen, Werften, Docks und Umschlagplätze von Tausenden von Containern zu sehen.
Rotterdam Docklands: Romantische Grachten und moderne Architektur
Besonders gut hat mir in Rotterdam das Viertel zwischen dem Alten Hafen (Oudehaven) und dem Leuvehaven, wo sich auch unter Hotel befand, gefallen. Leider konnte ich trotz intensiver Internetrecherche nicht herausfinden, wie dieser Stadtteil heißt. Doch da Rotterdam nicht allzu groß ist und es sich mitten im Zentrum befindet, könnt Ihr es während Eures Städteurlaubs sowieso nicht verfehlen. Das Viertel ist das Rotterdamer Pendant zu den Londoner Docklands: Auch hier waren die Docks einst ein Teil des Hafens, in dem Güter verladen wurden. Nachdem die Schifffahrt aufgegeben wurden, wurde das brachliegende Gelände in exklusive Wohn- und Bürogebäude umgewandelt. Von der Vergangenheit zeugen noch die alten Hafenkräne.
Was mir während unseres Besuchs gar nicht bewusst war ist, dass es sich bei einem Teil des Viertels um das Hafenmuseum von Rotterdam handelt – immerhin das größte Freilichtmuseum der Niederlande! Vermutlich liegen aus diesem Grund hier auch viele historische Schiffe am Kai, zum Beispiel ein rotes Feuerwehrschiff, welches in ein uriges Restaurant verwandelt wurde.
Im Kontrast zu den historischen Hafen- und Kaianlagen stehen die hohen, modernen Wohngebäude des Stadtteils. Wer an zwischen den stylischen Wolkenkratzern entlang der alten Kanäle spaziert, fühlt sich tatsächlich beinahe wie in London und mit etwas Fantasie sogar wie in New York. Wie für solch gentrifizierte Wohnviertel üblich, ist hier abends aber auch ziemlich tote Hose. Daher machten wir uns zum Essen auf zur Witte de Withstraat.
Witte de Withstraat – die vielleicht coolste Straße in Rotterdam
Die Witte de Withstraat ist so ziemlich das genaue Gegenteil der oben beschriebenen Docklands von Rotterdam. Hier befinden sich alternative Boutiquen und Restaurants, gemütliche Kneipen und einige Kunstgalerien mit wechselnden Ausstellungen in typisch holländischen Häusern. Die Straßen sind voller junger Menschen, die auf Fahrrädern unterwegs sind, und die Restaurants haben ihre Tische und Stühle auf den Bürgersteig gestellt.
Gleich am Anfang der Witte de Withstraat gibt es auch einen tollen Laden mit coolen Vintage-Designermöbeln und Kunstwerken. Leider habe ich mir den Namen des Geschäfts nicht gemerkt. Der Verkäufer war jedoch sehr freundlich. Wer sich schickes Möbiliar oder Kunst als Souvenier von seiner Rotterdam-Städtereise mitbringen möchte, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse.
Rotterdam für Hipster: Hofbogen-Viadukt in der Raampoortstraat
Während die meisten Stadtteile Rotterdams an New York oder London erinnert, ist das Viertel rund um den Hofbogen eindeutig von Berlin inspiriert. Über das 1,9 km lange Hofplein-Viadukt verkehrte eins die Hochbahn von den suburbane Vororten ins Zentrum der Stadt. In den Bögen des Viadukts entstand eine Mischung aus Handwerk, Geschäften und kulturellen Einrichtungen, in denen sich die Hipster dieser Welt sofort wie zu Hause fühlen werden. Hier befinden sich nun u.a. angesagte Restaurants, ein alternatives Fitnessstudio und der weltbekannte Plattenladen Clone Records, das Rotterdamer Pendant zum Berliner Hardwax. Auf einem Platz gegenüber des Hofbogen-Viadukts standen zahlreiche Street Food Trucks und ein DJ legte unter freiem Himmel Houseplatten auf.
Kunst im Museumpark Rotterdam genießen
Natürlich hat Rotterdam nicht nur für Architekturfans, sondern auch für Kunstliebhaber einige sehenswerte Attraktionen zu bieten. Mein Tipp während eines Wochenendtrips in die südholländische Metropole ist der Museumpark in Rotterdam. Ebenfalls mitten im Stadtzentrum gelegen, finden die Besucher hier einige der schönsten Museen von Rotterdam nur wenige Schritte voneinander entfernt. Der Museumpark Rotterdam bieten somit eine kulturelle Reise durch die Bereiche Architektur, bildende Künste und Kultur.
In fußläufigem Abstand befinden sich im Museumpark Rotterdam das Nieuwe Instituut (Sammlung für Architektur, Design und Mode), das Museum Boijmans Van Beuningen mit Werken von Rembrandt, Vincent van Gogh und zahlreichen weiteren Meistern, das Chabot Museum mit Portraits, Tieren, Landschaften und Figuren des Künstlers, die Kunsthalle mit wechselnden Ausstellungen sowie die Villa Sonneveld, ein Meisterwerk der klassischen Moderne.
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2 Gedanken zu „Tipps für Wochenendurlaub in Rotterdam“