Taylor Swift: Eras Tour live in Gelsenkirchen N2 (Konzertbericht)

Taylor Swift - Eras Tour live in Gelsenkirchen

Taylor Swift hat mit ihrer spektakulären „The Eras Tour“ die Veltins-Arena in Gelsenkirchen zum Beben gebracht und das Publikum mit einer unvergesslichen Show begeistert. In meinem Konzertbericht erzähle ich von den emotionalen Momenten, die ich erlebte, als der Countdown herunterzählte und die ersten Töne der Eröffnungsmusik erklangen. Von der elektrisierenden Atmosphäre, als 60.000 Stimmen „Cruel Summer“ sangen, bis zu den visuellen Höhepunkten jeder Ära, die Taylor auf die Bühne brachte – jeder Moment war magisch.

Taylor Swift – The Eras Tour in Gelsenkirchen

Swiftkirchen
Gelsenkirchen wurde zu Ehren von Taylor Swift in Swiftkirchen umbenannt!

Bis vor einigen Jahren kannte ich von Taylor Swift nur den Song „Ready for it“, den ich oft laut im Auto hörte. Ich war also noch kein richtiger Swiftie. Aber vor etwa zwei Jahren wurde ich durch eine Zeitungsrezension auf Taylor Swifts Pandemie-Alben „Folklore“ und „Evermore“ aufmerksam. Diese enthielten einige Songs, die ich sehr gerne hörte. Noch besser hat mir das Nachfolgealbum „Midnights“ gefallen, das sehr elektronisch ist und das man von vorne bis hinten durchhören kann.

So begann meine unerwartete Reise in die Welt von Taylor Swift. Sie gipfelte in einem unvergesslichen Konzertabend in Gelsenkirchen, das sich für den speziellen Anlasse sogar in Swiftkirchen umbenannt hatte!

Unverhofftes Glück bei der Ticketsuche

Gay Swiftie
Gay Swiftie: Beim Taylor-Swift-Konzert in Gelsenkirchen war ich einer der wenigen Männer.

In den letzten Monaten habe ich auf Tiktok viele Videos von den Konzerten der Eras-Tour gesehen, zuerst aus den USA, dann aus Asien und Australien und schließlich auch aus Europa. Da es fast unmöglich war, Karten für die Konzerte zu bekommen, dachte ich nicht im Traum daran, eines der Konzerte mit eigenen Augen zu sehen.

Etwa einen Monat vor den Konzerten in Gelsenkirchen schaute ich aus Neugier auf der Fansale-Seite von Eventim vorbei. Die Seite des Konzertveranstalters ist die einzige Möglichkeit, sicher und legal an Tickets für die Konzerte von Taylor Swift in Deutschland zu kommen. Allerdings ist diese Seite immer leer. Und wenn ganz selten ein Ticket auf der Seite erschien, war es sofort wieder verschwunden oder von einem anderen Nutzer reserviert, sobald man darauf geklickt hatte. Aber an einem Sonntagmorgen hatte ich Glück: Ich klickte auf ein Ticket und es erschien ein Button zum Bestellen. Ich konnte mein Glück kaum fassen! Neben dem Button erschien ein Timer, der 10 Minuten rückwärts zählte. In dieser Zeit musste ich also den Bestellvorgang abschließen.

Eras Tour Gelsenkirchen: Zu Beginn des Konzerts war es noch ziemlich hell im Stadion

Schnell lief ich nach unten zu meinem Partner und fragte ihn, ob er mit mir zum Taylor Swift Konzert gehen wolle. Da es sich um ein Einzelticket handelte, das nicht gerade billig war und es auch nicht wirklich sein Musikgeschmack war, hatte er kein Problem damit, dass ich alleine zum Konzert ging. Also rannte ich schnell zu meinem PC und kaufte das Ticket!

Anreise nach Swiftkirchen und erste Eindrücke am Stadion

So besuchte ich das Taylor-Swift-Konzert am 18. Juli in Gelsenkirchen. Für das Ereignis hatte ich mir sogar extra ein Fan-T-Shirt gekauft. Mein Partner brachte mich mit dem Auto nach Gelsenkirchen. Er setzte mich in der Nähe der Veltins-Arena ab. So musste ich nach dem Konzert nicht drei Stunden warten, um den Parkplatz verlassen zu können. Er fuhr anschließend in die Ruhrwellnessauna in Mülheim an der Ruhr, um sich dort die Wartezeit zu versüßen. Nach dem Konzert würde er mich wieder in der Nähe der Veltins-Arena in Swiftkirchen abholen.

Da der Einlass ins Stadion noch gar nicht begonnen hatte, schaute ich mich noch ein wenig vor der Veltins-Arena um. Überall waren glückliche Swifties und machten Fotos. Vor dem Stadion war ein großer Merchandise-Stand mit einer langen Schlange davor, spezielle Fotospots sowie die kultigen Swiftkirchen-Schilder. Auch ich machte natürlich ein Foto vor einem solchen Schild.

Einlass in die Veltins-Arena und Vorband Paramore

Dann machte ich mich auf den Weg ins Stadion. Vor dem Eingang-Nord war jedoch bereits eine sehr große Menschentraube. In meinen Augen war der Einlass auch nicht besonders gut organisiert. Auch Menschen ohne Tickets konnten in den unmittelbaren Vorbereich des Stadions gelangen. Erst danach wurden die Tickets kontrolliert. Es dauerte über eine Stunde, bis ich endlich den unmittelbaren Stadionbereich erreichte. Dort machte ich mich auf die Suche nach Block 24. Als ich dort ankam, war meine Sitzreihe noch leer. Das Stadion füllte sich jedoch zügig und schon nach kurzer Zeit begann der Auftritt der Vorband Paramore (ich muss jedoch gestehen, dass mir deren Rockmusik überhaupt nicht gefiel).

Nach Paramore gab es auch nur eine kurze Pause und dann begann auch schon der Auftritt von Taylor Swift. Nicht nur ich, sondern viele andere Zuschauer waren von dem frühen Beginn überrascht, denn die Warteschlangen vor dem Klo waren zu diesem Zeitpunkt noch sehr lang. Doch als das Lied „Applause“ von Lady Gaga durch die Halle dröhnte, wussten alle Swifties, dass es in wenigen Minuten losgeht und eilten auf ihre Plätze.

Unvergesslicher Moment: Das Intro der Eras Tour

Taylor Swift in der Arena auf Schalke
Taylor Swift in der Arena auf Schalke

Das Intro der Eras Tour habe ich schon unzählige Male auf TikTok und YouTube gesehen. Fast immer hatte ich dabei Tränen in den Augen. Jetzt konnte ich die Eröffnung tatsächlich live vor Ort mit eigenen Augen sehen.

Der Countdown auf der Großbildleinwand lief rückwärts, dann setzte die bewegende Musik mit „It’s been a long time“ ein. Die ersten Tänzerinnen und Tänzer schritten mit riesigen Blumen (oder Muscheln?) auf die Bühne. Ich hatte viele Monate auf diesen Moment gewartet und wollte ihn unbedingt mit der Kamera festhalten. Aber meine Hände zitterten so vor Aufregung, dass ich Angst hatte, das Video würde total verwackeln – zum Glück nicht!

Dann tauchte Taylor endlich aus dem Blumenmeer auf und sang ihren ersten Song: „Miss Americana & The Heartbreak Prince“. Dieser ging fast nahtlos in den zweiten Song „Cruel Summer“ über. Wie bei all ihren Konzerten forderte Taylor Swift das Publikum auf, lautstark mitzusingen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie laut es ist, wenn 60.000 Mädchen lauthals „I’m drunk in the back of the car, And I cried like a baby coming home from the bar“ singen.

Da ich seit dem Konzert von The Weeknd in Düsseldorf an Tinnitus leide, hatte ich zum ersten Mal bei einem Konzert Ohrstöpsel im Ohr und der Kauf hat sich wirklich gelohnt. Mit den speziellen Loop-Ohrstöpseln konnte ich die Musik und den Gesang trotzdem genießen, während die Schreie der Fans herausgefiltert wurden.

Als drittes Lied stand dann schon einer meiner Lieblingssongs auf dem Programm: The Man! Den hatte ich schon so oft zuhause oder im Auto laut gehört und davon geträumt, im Stadion dazu zu tanzen. Daher steckte ich mein Smartphone in die Tasche und tanzte mir die Seele aus dem Leib.

Eine musikalische Zeitreise

Nach den Eröffnungssongs aus ihrer Lover-Era nahm uns Taylor Swift mit auf eine Reise durch ihre bisherigen Alben, die sie als „Eras“ (deutsch: Ären) bezeichnet und die der Tour ihren Namen gaben.

Den Anfang machten Songs aus ihrer Country-Zeit, wie „Fearless“, „You Belong with Me“ und „Love Story“ – bei dem schräg hinter mir sogar ein Heiratsantrag gemacht wurde! Es folgten die düster-technoiden Klänge der „Reputation“-Ära, die intimen Töne der „Folklore“- und „Evermore“-Alben sowie energiegeladene Bubblegum-Pop-Hits wie „Shake It Off“ und „Style“ sowie die ganz neue „Tortured Poets Department“-Era, die erst seit den Auftritten in Europa zum Programm gehört. Abgerundet wurde die musikalische Reise durch die eleganten Dance-Tracks von „Midnights“.

Jede Epoche hatte ihre eigene visuelle und musikalische Inszenierung, die die Vielseitigkeit und das künstlerische Talent von Taylor Swift eindrucksvoll unter Beweis stellte. Es war ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Die Atmosphäre war elektrisierend und obwohl ich allein war, fühlte ich mich als Teil einer großen, leidenschaftlichen Gemeinschaft.

Bühne & Sound

Die Bühne der Eras Tour ist riesig, aber schlicht. Letzteres gefiel mir jedoch besonders gut, da ich thematisierte Bühnen hasse (z.B. die „Felsen“ bei Travis Scott oder den „Zirkus“ bei P!nk; selbst die Wolkenkratzer bei The Weeknd fand ich grenzwertig). Taylor Swift braucht aber auch keinen solchen Schnickschnack. Sie verlässt sich auf die Stärke ihrer Musik!

Sie besteht aus drei separaten Bühnen, die durch eine breite Rampe miteinander verbunden sind: eine Hauptbühne mit einem riesigen Bildschirm, eine rautenförmige Mittelbühne und eine rechteckige Bühne, die zusammen mit der Rampe in der Mitte des Bodens eine T-Form bildet. Die Bühnen zeigen während der gesamten Show verschiedene visuelle Effekte.

Darüber hinaus ist die Bühne mit mehreren hydraulischen Elementen ausgestattet, die nach oben fahren, um unterschiedlich geformte Plattformen zu bilden.

Der Sound während des Konzerts war leider nicht besonders gut, aber dafür ist die Veltins-Arena auch berüchtigt. Vielleicht war der Klang im Innenraum besser, aber oben auf der Tribüne fehlte mir vor allem der Bass.

Mein Fazit

Taylor-Swift-Konzerte in der Arena auf Schalke
Die drei Taylor-Swift-Konzerte in der Arena auf Schalke waren ein voller Erfolg

Taylor Swift und Gelsenkirchen war eine gelungene Kombination, die wohl niemand auf der Rechnung hatte. Es waren die ersten Konzerte der Eras-Tour überhaupt in Deutschland, mehr Shows als in Hamburg und München. Und die Stadt und das Publikum lieferten: Kreative Fanaktionen während der Show (hochgehaltene Schilder mit „We belong with you“, ausgeschnittene Herzen und der „Willow-Ball“ (mit Smartphone-Taschenlampe erleuchtete Luftballons), die von der Sängerin sowohl live im Stadion als auch auf ihrem Instagram-Account gelobt wurden, haben ganz neue Trend für den Rest der Tournee eingeführt. Ein weiterer Höhepunkt waren die wohl populärste und längste 22-Hat-Übergabe (Nacht 2) sowie der schüchterndste 22-Hut der gesamten Tour (Nacht 3). Und sogar Travis Kelce war da!

Taylor Swift hat mit ihrer „The Eras Tour“ ein beeindruckendes Spektakel geschaffen, das die Veltins-Arena auf Schalke zum Beben brachte. Die emotionale Intensität des Intros, die kraftvollen Mitsingmomente und die beeindruckend inszenierten Darbietungen aller musikalischen Epochen machten den Abend unvergesslich. Die Leidenschaft der Fans und die Energie der Sängerin und ihrer Tänzer:innen haben diesen Abend zu einem Erlebnis gemacht, an das ich mich immer erinnern werde.

Mit 47 Jahren lag ich zwar deutlich über dem Altersdurchschnitt und war einer der wenigen Männer – aber als schwuler Swiftie bin ich es ja gewohnt, einer Minderheit anzugehören. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich bei einem Konzert Tränen in den Augen (das Intro). Zu „The Man“ und „Shake it off“ tanzte ich mir den Arsch ab. Jedenfalls hatte ich einen fantastischen Abend!

Fotogalerie

Hier findest du noch weitere Fotos vom Taylor-Swift-Konzert in Gelsenkirchen (Nacht 2). Genieße die Erinnerungen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert