Turin wird Gastgeberstadt der EuroPride 2027

Die Gastgeberstadt für die EuroPride 2027 wurde bekannt gegeben. Die italienische Stadt Turin (auf Italienisch Torino) konnte sich mit 53 Prozent der Stimmen durchsetzen. Die Veranstaltung findet vom 18. bis 26. Juni 2027 statt.

Die EuroPride wurde 1992 in London ins Leben gerufen und findet jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt statt. Zu den früheren Gastgebern zählen Manchester, Warschau (Polen) und Valletta (Malta). Für 2027 setzte sich Turin gegen die englische Stadt Gloucester (18 Prozent der Stimmen) und Vilnius in Litauen (16 Prozent) durch. Der spanische Badeort Torremolinos war ebenfalls im Rennen.

EuroPride 2027 finden in Turin statt

Das Bewerbungsteam von Coordinamento Torino Pride hob hervor, dass Turin bereits seit sieben Jahren Teil der European Pride Organisers Association (EPOA) ist. Gleichzeitig verwiesen sie auf die Herausforderungen, mit denen gleichgeschlechtliche Paare in Italien konfrontiert sind. Hierzu zählen Hassverbrechen, das Fehlen von Gesetzen zur Ehegleichstellung und restriktive Regelungen für Elternrechte.

„In ganz Italien erleben wir eine schrittweise Demontage aller Bemühungen, die Rechte von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern zu schützen“, erklärte das Bewerbungsteam.

Sie fügten hinzu:

Italien ist das einzige EU-Gründungsmitglied (und das einzige Land in Westeuropa), das weder die Ehegleichstellung noch das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare anerkennt. Auch die Anerkennung von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern bei der Geburt ist nicht möglich.

Alessandro Battaglia von Coordinamento Torino Pride zeigte sich erfreut über den Sieg:

Wir haben seit 2017 als Team an der Bewerbung gearbeitet, und dieser Erfolg erfüllt uns mit Stolz.

Er betonte die Bedeutung von Prides als politisches und kulturelles Instrument: „Prides sind nötig und sollten weiterhin zahlreich und gut besucht stattfinden. Gerade in diesem geopolitischen Umfeld ist die EuroPride von entscheidender Bedeutung.“

Battaglia unterstrich die Rolle von EuroPride als Plattform für internationale Aufmerksamkeit und politischen Druck: „Die internationale Aufmerksamkeit durch Aktivisten und Medien ist oft ein entscheidender Hebel, um auf lokaler Ebene Gehör und Rechte zu erlangen.“

Patrick Orth, Interimspräsident der EPOA, lobte die Bewerbung Turins: „Das ist ein beeindruckender Erfolg für Turin Pride und ein Beweis für die Qualität und Sorgfalt ihrer Bewerbung. Die politische Landschaft in Italien hat sich in den letzten zwei Jahren stark verändert, und die Rechte von Menschen müssen geschützt werden.“

Orth hob hervor, dass dies erst das vierte Mal in der Geschichte der EuroPride ist, dass es vier Bewerbungen gab, und lobte die hohe Qualität aller Einreichungen.

Die nächsten EuroPrides finden 2025 in Lissabon (Portugal) und 2026 in Amsterdam (Niederlande) statt.

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