CSD München: Dietmar Holzapfel verlässt Rosa Liste nach Ausschluss der CSU

Dietmar Holzapfel, langjähriger Aktivist und Wirt der Gaysauna Deutschen Eiche in München, hat sich wegen des erneuten Ausschlusses der CSU vom Münchner Christopher Street Day (CSD) von der queeren Wählervereinigung Rosa Liste getrennt.

Holzapfel kritisierte den Ausschluss scharf und äußerte Unverständnis darüber, dass sie von der Entscheidung erst aus den Medien erfahren habe. „Es war fadenscheinig, dass ein neuer Grund gefunden wurde, um die CSU auszuschließen“, sagte er der „Abendzeitung“. Eine Mitgliederbefragung wäre seiner Meinung nach angebracht gewesen.

Der Münchner CSD, der von den Vereinen Rosa Liste, diversity München, Sub, LesCommunity und Münchner Aids-Hilfe organisiert wird, hatte den Ausschluss unter anderem mit der Ablehnung des Selbstbestimmungsgesetzes, einer polemischen Haltung zur Identitätspolitik und einem Verbot geschlechtergerechter Sprache durch die CSU begründet.

Als Zeichen des Protests hatte Holzapfel eine Pappfigur von CSU-Chef Markus Söder zur größten CSD-Demo in Bayern mitgebracht, die mit einer Regenbogenkette und einem Herz mit der Aufschrift „Doch dabei“ geschmückt war. Söder hatte den humorvollen Beitrag genehmigt.

Holzapfel betonte, dass er keiner neuen Partei oder Wählervereinigung beitreten werde.

Ich bleibe wohl besser frei. Dann kann man unbefangener Kritik üben.

Rosa-Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl bedauerte Holzapfels Rücktritt und würdigte seine langjährige Unterstützung und sein Engagement für die Gleichstellung von Homosexuellen. Niederbühl hätte sich im Vorfeld ein klärendes Gespräch gewünscht, das aber nicht stattgefunden habe.

Die 1989 gegründete Rosa Liste setzt sich für die Belange queerer Menschen in München ein und ist seit 1996 ununterbrochen im Stadtrat vertreten.

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