(Aktualisiert am 21. August 2022) Der Landschaftspark Duisburg-Nord (kurz auch LaPaDu genannt) ist ein Park rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk im Duisburger Stadtteil Meiderich. In diesem Jahr dient das stillgelegte Hüttenwerk als Drehort und Kulisse für den neuen „Tribute von Panem“-Film „Das Lied von Vogel und Schlange“.
Sonntagsausflug zum Landschaftspark Duisburg-Nord (LaPaDu)
Nachdem ich vor einigen Wochen bereits den Tetraeder in Bottrop sowie die Halde Hoheward im Rahmen eines Tagesausflugs besucht hatte, entschloss ich mich an einem weiteren Sonntag spontan, eine weitere Sehenswürdigkeit im Ruhrgebiet zu besichtigen. Da die Autobahnen am Sonntagmittag schön leer sind, war die Fahrt von Ostwestfalen nach Duisburg auch nicht der Rede wert. Nach weniger als zwei Stunden Autofahrt kam ich bei herrlichem Sommerwetter in Duisburg an.
Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist von der Autobahn A2 in wenigen Minuten zu erreichen. Das Auto kann man auf dem kostenlosen Parkplatz direkt neben dem LaPaDu parken – vorbildlich! Und nachdem man den PKW abgestellt hat, ist man nach wenigen Schritten schon mittendrin in der stillgelegten Industrieanlage. Der Eintritt ist ebenfalls kostenlos!
Duisburg Drehort für neuen Hunger Games-Film „Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange“
Derzeit wird u.a. in Duisburg und Hattingen ein Prequel (also die Vorgeschichte) zu den beliebten Hunger Games-Filmen gedreht: „Die Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange“. In der weiblichen Hauptrolle ist jedoch nicht mehr Jennifer Lawrence zu sehen, die durch die Filmreihe zum Hollywood-Star wurde. In dem neuen Film dreht sich die Geschicht um Lucy Gray Baird. Für diese Rolle wurde die US-Schauspielerin Rachel Zegler (21) engagiert. Der Brite Tom Blyth (27) spielt den jungen Coriolanus Snow. Die Handlung spielt 64 Jahre vor der Zeit von Katniss Everdeen. Die Dreharbeiten im Duisburger Landschaftspark finden jedoch streng abgeschottet statt.
Übrigens: Trotz der Dreharbeiten läuft der normale Betrieb im Landschaftspark Duisburg weiter. Du kannst den LaPaDu also trotzdem besuchen. Für die Gäste bestehen keine Einschränkungen. Vielleicht hast du ja Glück und kannst trotzdem einen Eindruck von den Filmarbeiten erhaschen!
Beeindruckende Industriekultur im Ruhrgebiet
Für einen gebürtigen Niedersachsen, den es nach OWL verschlagen hat, ist ein Hüttenwerk etwas Besonderes. Tatsächlich hatte ich ein solch riesige Industrieanlage noch nie in meinem Leben aus der Nähe gesehen (aus der Entfernung eigentlich auch nicht). Typisch Deutsch wundere ich mich auch erstmal, dass ein vor sich hinrostendes Werk überhaupt für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Was da alles passieren kann! Denn im Gegensatz zur auf Hochglanz polierten Zeche Zollverein in Essen befindet sich der Großteil des LaPaDus offensichtlich noch im Originalzustand. Zwar gibt es hier u.a. ein Kino und eine Strandbar – an vielen Stellen kann man jedoch eindrucksvoll bewundern, wie sich die Natur ihren Platz wieder zurück erobert.
Obwohl der Parkplatz fast vollständig mit Autos gefüllt und das Wetter an diesem Sonntag im August herrlich war, schienen sich die Besucher auf dem Gelände des Parks weit zu verlaufen. Stellenweise fühlte man sich beinahe wie der letzte Bewohner einer verlassenen Stadt. Der Besuch im Landschaftspark Duisburg-Nord ist daher ein Fest für jeden Fan dystopischer Romane, Filme und Videospiele.
Hochofen als Aussichtturm
Im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt des Duisburger Landschaftsparks ist der alte Hochofen 5 – dieser wurde zu einem beeindruckendem Aussichtsturm umfunktioniert. Über eine eiserne Treppe können die Besucher bis nach ganz oben steigen kann. Hier sollte man auf jeden Fall schwindelfrei sein!
Von der obersten Aussichtsplattform hat man einen fantastischen Ausblick über das Ruhrgebiet. Jenseits des LaPaDus sieht man die Silhouetten weiterer Industrieanlagen, in denen auch heute noch gearbeitet wird. Da wir am Tag unseres Ausflugs einen absolut klaren Himmel hatten, konnten wir von hier oben sogar den Fernsehturm in Düsseldorf sehen!
Noch beeindruckender als die Aussicht fand ich jedoch den Hochofen selbst mit seinen unzähligen kleinen und großen Rohren, die in jede Himmelsrichtung verlaufen. Wie konnte man hier den Überblick bewahren? Und welches Genie hat sich ein solches System überhaupt ausgedacht?!
Tauchen und Klettern in einer alten Industrieanlage
Selbstverständlich werden viele Teile dieser alten Industrieanlage heutzutage anderweitig genutzt. So wurde des ehemalige Gasometer im Landschaftspark Duisburg-Nord in das größte Indoor-Tauchgewässer Europas verwandelt. Der Tauchgasometer hat einen Durchmesser von 45 Metern und eine Tiefe von 13 Metern. Taucher finden unter Wasser ein künstliches Riff, das Wrack einer Motoryacht sowie den Rumpf eines Flugzeuges! Leider schien der Tauchgasometer am Tage unseres Besuchs geschlossen zu sein, zumindest konnte ich keinen Eingang finden.
Dafür konnten wir jedoch den Klettergarten im Landschaftspark Duisburg-Nord bewundern: Er wurde innerhalb der sogenannten Möllerbunker angelegt, in denen einst das Koks und die Eisenerze zwischengelagert wurden. Heute bieten die steilen Wände sowie die erhalten gebliebenen Türme den Kletterern einen herrlichen Überblick über das Gelände des ehemaligen Hüttenwerks. Das Kernstück des Klettergartens bildet der 530 Meter lange Klettersteig „Via Ferrata Monte Thysso“.
Lohnt sich der Ausflug in den LaPaDu?
Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist eine interessantesten Sehenswürdigkeiten, die ich jemals in Deutschland gesehen habe. Die riesigen Industrieanlage aus der Nähe zu sehen ist einfach nur beeindruckend. Sehr gut hat mir gefallen, dass man sich frei und ungestört auf dem Gelände bewegen kann. Fast fühlt sich der LaPaDu wie ein riesiger Abenteuerspielplatz an. Und so richtig abenteuerlich ist dann auch die Besteigung des ehemaligen Hochofens!
Das wird garantiert nicht mein letzter Besuch im Landschaftspark Duisburg-Nord gewesen sein. Beim nächsten Mal komme ich aber abends, denn bei Dunkelheit wird die Anlage mit bunten Lichtern beleuchtet!
Alle Besucherinformationen findest Du auf: https://www.landschaftspark.de/