In meinem heutigen Blogbeitrag möchte ich meine persönlichen Erfahrungen mit dem Harnröhrenabstrich beim Mann teilen und darüber sprechen, ob und welche Schmerzen damit verbunden sein können.
Du spürst ein Brennen, Jucken oder Stechen in der Harnröhre (Urethra)? Bei Schmerzen im Intimbereich kann es sich um eine sexuell übertragbare Infektionen (STI) handeln. Früher sprach man von Geschlechtskrankheiten. Die Abkürzung STI stammt aus der englischen Sprache und steht für S = sexually T = transmitted I = infections. Auf Deutsch bedeutet das „Sexuell übertragbare Infektionen“. Manchmal wird auch der Begriff „STD“ benutzt. Das ist die Abkürzung für sexually transmitted diseases, also sexuell übertragbare Krankheiten. Die beiden Bezeichnungen sind der einzige Unterschied zwischen STI und STD: Beide Begriffe bedeuten, dass man sich durch sexuellen Kontakt mit Krankheitserregern angesteckt hat.Um herauszufinden, welche Geschlechtskrankheit man sich eingefangen hat, muss der Arzt einen Harnröhrenabstrich machen. In meinem heutigen Blogbeitrag berichte ich dir über meine Erfahrungen und die Schmerzen bei einer solchen Untersuchung.
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Harnröhrenabstrich beim Mann: Zu welchem Arzt gehen?
Eine STI ist für viele Männer und Frauen eine peinliche Angelegenheit. Den meisten Menschen kostet es große Überwindung, mit einer Geschlechtskrankheit zum Arzt zu gehen. Vielen Betroffenen ist auch gar nicht klar, zu welchem Arzt sie bei einer STD gehen müssen. Ist der Hausarzt, der Urologe oder der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner bei Geschlechtskrankheiten? Ganz gleich, welches Geschlecht du hast: Im Falle einer STI solltest du zu einem Urologen gehen, wo dann oftmals ein Urethralabstrich oder ein STD-Abstrich als Geschlechtskrankheitstest durchgeführt wird.
Zudem braucht dir deine Erkrankung nicht peinlich zu sein: Der Arzt hat in seiner beruflichen Laufbahn bereits Tausende Penisse und Vaginas gesehen und unzählige Geschlechtskrankheiten behandelt. STDs kommen nämlich viel häufiger vor, als man denkt. Die meisten Leute sprechen aber aus Scham nicht darüber. Doch unabhängig von Schamgefühlen können Geschlechtskrankheiten eine heikle Sache sein. Vor allem, wenn du verheiratet oder in einer festen Beziehung bist und fremdgegangen bist. Wer nach einem Seitensprung Beschwerden im Intimbereich verspürt, kann nämlich im schlimmsten Fall auch seinen Partner, bzw. seine Partnerin mit der Krankheit angesteckt haben. Und wenn deine bessere Hälfte immer treu war, kann es sehr schwierig werden, eine plausible Erklärung für die Ansteckung mit einer STD zu finden. Im schlimmsten Fall kann es zur Trennung kommen, wenn eine Geschlechtskrankheit in einer Ehe oder festen Beziehung ans Licht kommt. Aber ich schweife vom Thema ab….
Abstrich Harnröhre: Welche Krankheiten können erkannt werden?
Eine Infektion ist mit Abstand der häufigste Grund für eine Harnröhrenentzündung (Urethritis). Die Auslöser sind meistens Bakterien. Typische Symptome einer STI sind Ausfluss, Schmerzen oder Juckreiz im Verlauf der Harnröhre. Über einen Harnröhrenabstrich lassen sich direkt Erreger der Harnröhreninfektionen nachweisen. Häufige Erkrankungen sind z.B. Gonorrhö (Tripper) sowie Infektionen mit Chlamydien oder Mykoplasmen.
Da viele STD lange Zeit unerkannt bleiben, können sie beim Sex leicht auf andere Menschen weitergegeben werden. Du stellst also ein potentielles Gesundheitsrisiko für deine Sexpartner da. Wenn eine solche Krankheit nicht behandelt wird, sind zudem Spätschäden möglich.
Wie ist der Ablauf?
Beim Harnröhrenabstrich des Mannes wird ein dünnes, steriles Wattestäbchen durch die Harnröhrenmündung in die Harnröhre eingeführt, vorsichtig gedreht und sofort wieder herausgezogen. Der Urologe hat diese Untersuchung schon unzählige Male durchgeführt. Sie dauert höchstens ein bis zwei Sekunden – aber die haben es in sich! Ich möchte von meinen Erfahrungen mit dem Harnröhrenabstrich und den Schmerzen berichten.
Erfahrungen und Schmerzen
Viele Geschlechtskrankheiten verlaufen ohne Symptome und bleiben daher lange unentdeckt. Da ich in meinem Leben schon mehr als einen Sexualpartner hatte, wollte ich schon immer mal einen Rundum-Check auf Geschlechtskrankheiten machen lassen. Doch wie so oft schob ich den Termin immer wieder vor mir her. Als ich eines Morgens beim Wasserlassen ein Brennen verspürte, ging ich endlich zum Urologen.
Nach einer äußerlichen Untersuchung meines Penis konnte der Arzt nichts Ungewöhnliches feststellen. Ich hatte auch keinen Ausfluss. Um auf Nummer sicher zu gehen, schlug der Arzt vor, einen Harnröhrenabstrich zu machen. Da ich mich vorher (zum Glück!) überhaupt nicht über diese Untersuchungsmethode informiert hatte, willigte ich ohne Zögern ein. Der Urologe verließ den Raum und kam kurze Zeit später mit einem kleinen Kästchen zurück. Darin befanden sich die für den Abstrich notwendigen Utensilien.
Ich legte mich mit offener Hose auf die Liege und der Arzt besprühte meinen Penis mit Desinfektionsmittel (oder war es Gleitgel?). Da ich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr hingesehen habe, kann ich mich nicht mehr genau erinnern). Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, dass er höchstens die Spitze des Wattestäbchens in meine Harnröhre einführen würde. Dann sagte er:
Jetzt tief einatmen!
Während ich einatmete, schob der Urologe den Watteträger in meine Harnröhre – und zwar die ganze Länge! Dann drehte er den Watteträger einmal um und zog ihn sofort wieder heraus. Die ganze Prozedur dauerte höchstens zwei Sekunden. Aber ich schrie vor Schmerz auf. Da ich von den Schmerzen völlig überrascht war, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Da der Arzt noch einen flapsigen Spruch machte („Ich habe doch gesagt, Sie sollen tief einatmen!“), musste ich eigentlich eher lachen. Ich zog meine Hose wieder an und fühlte mich stolz und erleichtert, die Untersuchung überstanden zu haben. Von der Sprechstundenhilfe erfuhr ich, dass ich das Ergebnis des Abstrichs am nächsten Tag erfahren würde. So fuhr ich gut gelaunt nach Hause.
Schmerzen beim Urinieren nach dem Abstrich
Zu Hause erzählte ich meinem Mann von der schmerzhaften Untersuchung. Ich fühlte mich wie ein Held und bat ihn, sich im Falle eines negativen Testergebnisses der gleichen Prozedur zu unterziehen. Der Abstrich war zwar schmerzhaft, aber zum Glück dauerte es nur eine Sekunde. Dann ging ich auf die Toilette, um zu pinkeln.
Als der Urin durch meine Harnröhre floss, schrie ich zum zweiten Mal an diesem Tag vor Schmerzen auf. Und die Schmerzen waren um ein Vielfaches stärker als beim Abstrich. Die Harnröhre brannte wie Feuer. Es fühlte sich an, als ob 1000 winzige Nadeln in meinem Penis steckten. Aber das größte Problem war, dass ich noch nicht fertig gepinkelt hatte. Nur ein paar Tropfen Urin waren durch meine Harnröhre geflossen. Meine Blase war noch voll. Und der Harndrang ließ nicht nach. Ich musste also trotz der höllischen Schmerzen weiter pinkeln und meine Blase entleeren.
Der Urologe hatte mich nicht vor diesen Schmerzen beim Wasserlassen gewarnt. Daraus schloss ich, dass die Beschwerden nicht ungewöhnlich sind und meine Harnröhre nicht verletzt ist. Eine kurze Google-Recherche bestätigte mir, dass Schmerzen beim Wasserlassen nach einem Harnröhrenabstrich normal sind. Außerdem habe ich einen wertvollen Tipp gefunden: Trotz der Schmerzen muss man nach dem Abstrich viel trinken! Denn je öfter man pinkelt, desto schneller gehen die Schmerzen weg!
Und tatsächlich: Mit jedem Toilettengang klappte das Wasserlassen ein bisschen besser. Trotzdem musste ich noch den ganzen Tag beim Pinkeln die Zähne zusammenbeißen. Erst am nächsten Tag konnte ich wieder ohne Schmerzen in der Harnröhre pinkeln.
Wie war das Testergebnis?
Das Ergebnis meines Abstrichs, konkret des Harnröhrenabstrichs, war übrigens negativ. Das Brennen beim Wasserlassen hatte ich mir anscheinend nur eingebildet. Trotz der starken Schmerzen war ich aber froh, den Test auf Geschlechtskrankheiten gemacht zu haben. Denn bei häufig wechselnden Sexualpartnern steigt leider die Wahrscheinlichkeit, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken. Auch nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr sollte man zur Sicherheit einen solchen Abstrich oder Test aus der Harnröhre machen. Wegen seiner Bedeutung wird dieser Test auch bakteriologischer Abstrich, mikrobiologischer Abstrich oder Infektionstest genannt. So vermeidest du, andere anzustecken und erhältst einen wertvollen diagnostischen Abstrich für deine Krankengeschichte.
Fazit
Meine Erfahrung mit dem Harnröhrenabstrich war zweifellos schmerzhaft, sowohl während des Eingriffs als auch beim anschließenden Wasserlassen. Die Schmerzen haben mich überrascht, da ich nicht vollständig auf das vorbereitet war, was mich erwartete. Mit dieser Offenheit möchte ich aber anderen Männern die Angst vor dieser Untersuchung nehmen und sie ermutigen, bei Verdacht auf eine Geschlechtskrankheit einen Arzt aufzusuchen.
Ebenso wichtig war es mir, über die psychischen Aspekte zu sprechen, die mit einer STI-Diagnose einhergehen können. Ich wollte die Scham und das Zögern thematisieren, die viele beim Gedanken an eine solche Untersuchung empfinden. Meine Geschichte zeigt, dass es keinen Grund gibt, sich für eine STI-Untersuchung zu schämen. Die Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen und ein Urologe ist der richtige Ansprechpartner.
Das negative Ergebnis meines Harnröhrenabstrichs war zwar eine Erleichterung, zeigt aber auch, wie wichtig es ist, sich im Zweifelsfall testen zu lassen. Es ist besser, Gewissheit zu haben und entsprechend zu handeln, als im Ungewissen zu bleiben und möglicherweise andere zu gefährden.
Ich hoffe daher, dass mein Erfahrungsbericht dazu beiträgt, andere Männer für die Bedeutung des Harnröhrenabstrichs zu sensibilisieren und das Stigma abzubauen, das oft mit der Untersuchung und Diagnose von STIs verbunden ist. Es ist wichtig, dass Männer sich regelmäßig testen lassen, insbesondere wenn sie häufig wechselnde Sexualpartner haben oder ungeschützten Geschlechtsverkehr praktizieren. Letztlich geht es um unsere Gesundheit und die unserer Partner, und dafür lohnt es sich, kurzfristige Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen.
Diese Ausführungen muss ich leider bestätigen. Auf einer Skala von 1-10 würde ich denn Schmerzpegel bei neuen verorten ?. Und damit meine ich den Abstrich selbst aber auch das urinieren danach.
Punkto Schmerzen muss ich meinen den vorgängigen Kommentaren klar widersprechen. In der Schweiz musst du in allen Checkpints den Abstrich selber machen. Drücke die Harnröhre an der Eichel etwas auf, nimm das Abstrichstäbchen und stecke es 2-2 Mm in die Harnröhre. Warte 2 bis 3 Sekunden und ziehe es vorsichtig heraus. Damit kann von „schmerzhaft“ keine Rede sein. Man spürt das zwar (logisch)! Ist aber weit weg von Schmerzen verbunden. Wenn du das selber machst, fühlt sich das ganz anders an, als wenn du das von einer anderen Person machen lässt. Beim ersten Pinkeln ein leichtes Brennen aber auch nicht schmerzhaft. Ich ermutige Alle den STI-Test zu machen, es ist „Schmerzfrei“.