Da das Wetter während unseres Lanzarote-Urlaubs leider arg zu wünschen übrig ließ, mieteten wir uns für zwei Tage ein Auto, um die Kanareninsel zu erkunden. Da auch andere Urlauber genug vom Regen und die gleiche Idee hatten, erwischten wir mit viel Glück den letzten Mietwagen der Autovermietung – es handelte sich um den Wagen, mit dem der Angestelle der Autovermietung zu unserem Hotel gefahren war.
Nachdem wir am vorherigen Tag bereits den Mirador del Río im Norden von Lanzarote besichtigt hatten, beschlossen wir am nächsten Tag, uns einen Eindruck vom Timanfaya-Nationalpark mit den für Lanzarote typischen Lava-Landschaften zu machen. Da wir am liebsten individuell unterwegs sind, hatten wir jedoch keine Lust auf eine Busrundfahrt. Stattdessen nahmen wir uns vor, den Timanfaya-Nationalpark – so weit es möglich war – auf eigene Faust zu erkunden. Nach einem Blick auf die Landkarte entschlossen wir uns, dem kleinen Dörchen El Golfo, welches unmittelbar südlich des Timanfaya-Nationalparks liegt, einen Besuch abzustatten. Und soviel kann ich schon an dieser Stelle verraten: Wir wurden nicht enttäuscht!
Unser Ausflug nach El Golfo auf Lanzarote
Von unserem Hotel in Playa Blanca aus fährt man mit dem Mietwagen nur knapp 20 Minuten bis nach El Golfo. Obwohl das kleine Fischerdorf lediglich 124 Einwohner hat, hat es für Touristen überraschend viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Salinas de Janubio auf Lanzarote
Die erste Touristen-Attraktion ist bereits die Anfahrt nach El Golfo: Genau wie erhofft, führt die Straße durch die schier endlosen Lavafelder, welche die ersten Ausläufer des Timanfaya-Nationalpark darstellen. Den ersten Stopp legten wir bereits auf halber Strecke an den Salinas de Janubio ein. Diese Salinen bilden die größte Salzgewinnungsanlage der Kanarischen Inseln. Dank der tiefhängenden Wolken und des starken Windes wirkte die dunkle Lavalandschaft an diesem Tag noch um einiges eindruckvoller, als an sonnigen Tagen.
An den Salinas de Janubio spritzte die Meeresgischt meterhoch an der felsigen Küste empor. Ein besonderes Naturschauspiel! Fast wähnten wir uns eher auf Island, als auf Lanzarote – doch schließlich handelt es sich bei beiden ja um Vulkaninsel, also ist Vergleich wohl gar nicht so abwegig.
Von den Janubio-Salinen führt die Landstraße LZ-703 direkt am Meer entlang nach El Golfo. Während der Fahrt mussten wir die Scheibenwischer einschalten – jedoch nicht wegen Regens, sondern weil die von Wind und Felsenküste aufgewirbelte Gischt bis auf die Straße spritzte.
Grüne Lagune – bekannteste Sehenswürdigkeit in El Golfo
Direkt am Ortseingang von El Golfo befindet sich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote: Die Grüne Lagune. Genau genommen handelt es sich dabei um den im Meer versunkenen Krater des Vulkans Montaña de Golfo, in dem sich eine Lagune gebildet hat. Durch den extrem hohen Salzgehalt des Wasser gedeiht die Alge Ruppia Maritima besonders gut und lässt den Kratersee grün schimmern – ein fantastischer Kontrast zu den rotemn Felsen und dem schwarzen Lava-Strand!
Hier bei der Grünen Lagune befindet sich auch ein großer Parkplatz. Hier könnt Ihr Euren Mietwagen abstellen und auch den Rest von El Golfo zu Fuß erkunden.
El Golfo ist berühmt für seinen zahlreichen Fisch-Restaurants
Wenn Ihr genug von den lauwarmen Speisen des Hotelbuffets habt, seid Ihr in El Golfo genau richtig: Der kleine Ort ist nämlich aufgrund seiner zahlreichen Fisch-Restaurants bei Lanzarote-Urlaubern sehr beliebt! Die meisten Restaurants in El Golfo liegen direkt am Meer.
Gerne hätten wir hier direkt am Wasser eine typisch kanarische Mahlzeit genossen, doch da uns an diesem Tag der kalte Wind um die Ohren pfiff und wir pinselige Frostköttel sind, kehrten wir nach unserem Rundgang durch das Dorf lieber in das etwas geschützter gelegen Restaurant am Parkplatz bei der Grünen Lagune ein. Hier bestellten wir leckere Tapas und konnten beim Essen den herrlichen Blick über das raue, aufgepeitschte Meer und das kleine, romantische Fischerdorf durch eine große Fensterfront vom Wind geschützt genießen.
Beim Bummeln entlang der kurzen, schmalen Dorfstraße kann man sich noch gut vorstellen, dass El Golfo erst in den 1990er Jahren an die Zivilisation angebunden wurde. Zuvor gab es in dem Ort nämlich weder Strom- noch Wasserleitungen und Telefon.
Große Hotels gibt es in El Golfo nicht. Charakteristische für den Ort sind die wirklich winzigen Häuschen, die ich gerne mal von Innen gesehen hätte! Einiger der Häuser kann man mittlerweile jedoch als Ferienhaus oder Ferienwohnung mieten!
Wer einen erholsamen Kanaren-Urlaub auf Lanzarote fernab vom Massentourismus buchen möchte, ist in El Golfo auf jeden Fall genau an der richtigen Adresse!