Norwegen ist extrem facettenreich. Vor allem der Süden des skandinavischen Landes hat Besuchern viel zu bieten. Zudem ist Norwegen ein sehr schwulenfreundliches Reiseziel. Wer in seinem Urlaub nicht nur an einem Ort verweilen möchte, der ist mit einer Autorundreise gut beraten. Auf diese Weise lässt sich vieles entdecken, erleben und nach Wunsch genießen. Beim Autofahren in Norwegen gibt es jedoch einige Besonderheiten zu beachten!
Autofahren in Norwegen: Was muss man beachten?
Eine Autorundreise durch Norwegen gibt einem tagsüber viel Freiheit, um das Land ausgehend von den persönlichen Interessen kennenzulernen. Idealerweise wartet dann abends im vorher gebuchten Hotel ein gemütliches Zimmer für eine erholsame Ruhepause in der Nacht. Wer die Rundreise mit seinem eigenen Auto durchführen möchte, der kann ganz bequem mit der Autofähre der Fjordline odr Color Line übersetzen.
Die Straßenverhältnisse in Norwegen sind sehr ordentlich, auf gut ausgebauten Autobahnen können Autofahrer schnell von einem Ort zum anderen kommen. Diese befinden sich rings um die großen Städte wie Oslo, Fredrikstad, Bergen, Kristiansund und Stavanger, sowie an der Südküste des Landes. Allerdings unterliegen einige Teilstücke auf den norwegischen Autobahnen einer Mautpflicht.
Mautgebühren in Norwegen
Wer das erste Mal mit dem Auto nach Norwegen reist, der sollte sich im Vorfeld unbedingt mit dem Mautsystem auseinandersetzen. Auf vielen Straßen des Landes werden nämlich Mautgebühren fällig. Mit den über die Maut eingenommenen Geldern werden Verkehrsprojekte und neue Tunnel finanziert, sowie bereits fertiggestellte Bauwerke, mit dem Ziel, dass sie irgendwann kostenlos genutzt werden können.
Wie hoch sind die Mautgebühren in Norwegen?
- Auf Überlandsstraßen wird die Mautgebühr in der Regel an kleinen Häuschen bar bezahlt. Hier belaufen sich die Gebühren zwischen 3 und 18 Euro.
- Bei privaten Nebenstraßen, die eigentlich nur genutzt werden, wenn man durch abgelegene Gebirgsregionen fährt, fällt eine Mautgebühr von rund 2,50 Euro an. Hier muss man an den jeweiligen Schranken einen Zettel mit Autonummer, Name und Adresse ausfüllen und zusammen mit der Gebühr in eine Box legen. Der Durchschlag vom Beleg wird dann hinter die Windschutzscheibe gelegt.
- Grundsätzlich sollten sich Urlauber darauf einstellen, dass für einen 3-wöchigen Urlaub ca. 20-40 Euro an Mautgebühren anfallen können. Bei Wohnmobilen und Caravans erhöht sich die Gebühr um das Doppelte.
Mautgebühren: Zahlungsmöglichkeiten
Die Mautgebühren können in Norwegen auf verschiedene Arten bezahlt werden.
- Eine sehr einfache Methode ist die Möglichkeit, sich auf dem Online-Portal AutoPASS zu registrieren. Natürlich können die Gebühren auch manuell an den jeweiligen Maut-Stationen bezahlt werden.
- Wer einen Chip von EasyGo, AutoPASS oder Visitor´s Paymant besitzt, der kann die sogenannte AutoPASS-Spur benutzen.
- Wer diesen Chip nicht besitzt, der muss die Spur für die manuelle Bedienung benutzen. Ansonsten wird eine erhöhte Gebühr fällig.
- Alles in allem gibt es in Norwegen um die 160 Mautstellen. Überwiegend handelt es sich dabei um automatische Stationen, die mit AutoPASS gekennzeichnet sind, so dass Autofahrer diese ohne Halt einfach passieren können.
Bezahlarten:
- Visitor´s Paymant: Bis zu 14 Tage nach dem Passieren einer Mautstation haben Autofahrer die Möglichkeit ihre Kreditkarte auf autopass.no zu registrieren. Der fällig Betrag wird dann vom Konto abgebucht.
- AutoPASS-Chip: Wer diesen Chip besitzt, bei dem wird das AutoPASS-Konto bei jedem Passieren einer Mautstation automatisch belastet.
- Online-Zahlung: Einzelne Durchfahrten können unter autopass.no bezahlt werden.
- Tankstelle: Innerhalb von 3 Tagen können Autofahrer ihre Durchfahrt bezahlen. Einfach den Schildern mit der Aufschrift KR-Service folgen.
- Post: Ist kein AutoPass-Chip vorhanden, dann wird das Auto automatisch erfasst. Anschließend wird dem Autofahrer die Rechnung postalisch zugestellt. Das ist auch bei ausländischen Fahrzeugen der Fall.
Geschwindigkeitsbegrenzung in Norwegen
Für viele Urlauber ist es eine Selbstverständlichkeit, im Urlaub mobil unterwegs zu sein. Im europäischen Ausland schützt Unwissenheit im Straßenverkehr jedoch nicht vor Strafen gemäß örtlicher Gesetze. Um zu vermeiden nach dem Urlaub einen unangenehmen Brief zu erhaltenlichen oder in Schwierigkeiten mit der Polizei zu geraten, ist es unabdinglich sich vorab über Geschwindigkeitsbegrenzungen zu informieren. In Norwegen weichen die Regelungen zur Geschwindigkeit von denen in Deutschland ab:
- Auf norwegischen Straßen gilt es generell die 80km/h nicht zu überschreiten.
- Lediglich auf einigen ausgewiesenen Schnellstraßen können Sie Ihr Tempo bis auf 100 km/h steigern. Das gilt für Motorrad und PKW Fahrer.
- Busse, Campingmobile und Autos mit Anhänger sind an die 80km/h Grenze gebunden.
- Sofern Sie durch Wohngebieten fahren, gelten wie daheim 30km/h. Achten Sie vor allem auf Fahrbahn- bzw. Bremsschwellen, da nicht überall entsprechende Warnschilder aufgestellt sind.
- Durchfahren Sie Ortschaften mit 50 km/h.
- Außerhalb geschlossener Ortschaften gelten wieder die 80 km/h.
Schalten Sie in Norwegen sprichwortlich einen Gang runter und genießen Sie auch als Fahrer das wunderschöne Landschaftsbild.
- Überschreitet Ihr Fahrzeug das Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen oder führen Sie an Ihrem PKW einen Anhänger, dürfen Sie nicht schneller als 80km/h fahren, selbst wenn die Höchstgeschwindigkeit darüber liegt.
- Sind Sie in Norwegen in einem Gespann mit Anhänger unterwegs, dessen Gewicht mehr als 300 KG beträgt, dürfen Sie maximal 60 km/h fahren.
- Sollten Sie mit einer überhöhten Geschwindigkeit von der Polizei angehalten werden, warten saftige Geldstrafen von bis zu 1.000 Euro auf Sie.
- In besonders schweren Fällen wandern Sie sogar ins Gefängnis.
- Zu schnelles Fahren wird mit mingestens 70 Euro geahndet.
- Werden Sie innerorts mit 26 km/h zu viel auf dem Tacho geblitzt, müssen Sie Ihren Führerschein abgeben.
Ein wichtiger Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzungen außerorts sind die Wildwechsel. Rentiere und Elche überqueren vor allem in der Dämmerung die Straßen. Geben Sie besonders Acht auf die entsprechenden Warnschilder. Und denke daran: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Informiere dich daher auch über weitere Verkehrsregeln in Norwegen, z.B. Promillegrenze, Fahren mit Licht sowie Warnweste und benötigte Dokumente.
Wie hoch sind die Spritkosten in Norwegen?
Wenn Du eine Norwegen-Rundreise mit dem Auto planst, solltest Du Dich vorher unbedingt mit den Spritpreisen und Tank-Modalitäten auseinandersetzen. Die folgenden Tipps zeigen, worauf sich Autofahrer in Norwegen, insbesondere beim Tanken, einstellen sollten.
Tanken in Norwegen:
Leider ist in Norwegen das Tanken, wie in allen skandinavischen Ländern, sehr teuer. Allerdings sinken die Spritpreise zu bestimmten Tageszeiten. Daher sollte man die Preise ruhig in den ersten Tagen seines Aufenthalts morgens und abends vergleichen. Zollfrei eingeführt werden dürfen 10 Liter an Kraftstoff in einem sogenannten Reserve-Kanister. Wer über die Fähre nach Norwegen reist, der darf aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen keinen Kraftstoff mitführen. Tankstellen in Norwegen sind meist zwischen 7 und 22 Uhr geöffnet. In größeren Städten gibt es auch Tankstellen, die 24 Stunden geöffnet sind. Wobei einige Tankstellen am Wochenende sogar geschlossen sind. Beachtet werden sollten auch die langen Mittagspausen, wodurch es am besten ist, wenn man morgens zwischen 10 und 11 Uhr tankt. Alles in allem sind in Norwegen viele Tankstellen vorhanden, meist befindet sich im Umkreis von 50 Kilometern mindestens eine Tankstelle. Im hohen Norden werden die Abstände allerdings größer.
Die Zahlungsmodalitäten
In Norwegen gibt es kaum Tankstellen mit Selbstbedienungs-Service. In der Regel bezahlt man dort mit Kreditkarte, wobei nicht jede Kreditkarte akzeptiert wird. Daher solltest Du Dich unbedingt im Vorfeld darüber schlau machen, ob Deine Kreditkarte als Zahlungsmittel eingesetzt werden kann. Die Zahlung mit EC-Karte ist gar nicht möglich. Bei einigen Tankstellen ist aber auch die Barzahlung problemlos möglich.
Spritpreise in Norwegen:
Super-Benzin kostet 1,69 Euro, Super-Plus 1,71 Euro und Diesel 1,55 Euro pro Liter. Die Benzinpreise sind im hohen Norden von Norwegen deutlich höher. Allerdings bieten einige Tankstellen auch steuerfreien Diesel an. Dieser wird als „avgiftfri“ bezeichnet. Urlauber dürfen diesen Kraftstoff aber nicht tanken, da sonst hohe Abgaben fällig werden.
Hinweis:
Zum Tanken wird immer ein Adapter benötigt, da es keinen einheitlichen Anschluss gibt! Zum Glück werden diese Adapter aber von den meisten Tankstellen zur Verfügung gestellt.