Autofahren auf Kreta ist die einfachste Möglichkeit, die größte Insel Griechenlands in deinem eigenen Tempo zu erkunden. In diesem Artikel gebe ich wertvolle Tipps und wichtige Informationen für sicheres Fahren auf Kreta. Dabei berufe ich mich auf meine eigenen Erfahrungen und verrate dir Tipps und Tricks für stressfreie Fahrten in dieser besonderen Umgebung vorbereiten können.
Warum ist das Auto das beste Verkehrsmittel auf Kreta?
Das Auto ist das beste Verkehrsmittel auf Kreta, und das aus mehreren Gründen.
Die Insel ist mit einer Länge von etwa 255 Kilometern riesig. Die Sehenswürdigkeiten liegen daher oft weit voneinander entfernt. Allein die Entfernung vom Flughafen Heraklion zu unserem Hotel in Kavros betrug über 100 Kilometer. Der Bustransfer dauerte drei Stunden, da der Bus natürlich noch an vielen anderen Hotels Urlauber absetzen musste. Mit dem Auto wären wir wesentlich schneller gewesen. Mit einem Mietwagen kommt man daher am einfachsten von Ort zu Ort und kann die schöne Landschaft der Insel und den Blick auf die Berge und das Mittelmeer in aller Ruhe genießen.
Ein weiterer Vorteil des Autofahrens auf Kreta ist die Möglichkeit, abgelegene Orte zu erkunden, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer zu erreichen sind. Viele der schönsten Strände, versteckten Buchten und charmanten Dörfer liegen abseits der üblichen Touristenpfade und sind nur mit dem Auto zu erreichen.
Außerdem ermöglicht ein PKW eine flexible Planung von Ausflügen. Man kann spontan entscheiden, wohin die Reise geht, ohne sich an Fahrpläne oder Gruppenausflüge halten zu müssen. Dies fördert ein individuelles Reiseerlebnis und die Freiheit, die Insel im eigenen Tempo zu erkunden.
Die Verfügbarkeit von Mietwagen ist auf Kreta hoch. In den Urlaubsorten findet man an jeder Ecke Anbieter. Auch die Preise für Mietwagen sind günstig. So ist Autofahren auf Kreta nicht nur praktisch, sondern auch preiswert.
Wie sind die Verkehrsregeln auf Kreta?
Die Verkehrsregeln auf Kreta ähneln in den meisten Punkten denen anderer europäischer Länder. Dennoch gibt es einige wichtige Besonderheiten.
Höchstgeschwindigkeiten
- Innerorts: 50 km/h
- Außerorts: 90 km/h auf Landstraßen
- Auf Nationalstraßen: 130 km/h
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Kreta sollten strikt eingehalten werden, da die Verkehrskontrollen in den letzten Jahren zugenommen haben und es viele Blitzer gibt.
Gurtpflicht und Handyverbot
- Das Anlegen des Sicherheitsgurtes ist für alle Fahrzeuginsassen Pflicht.
- Kinder unter 12 Jahren müssen in geeigneten Kindersitzen oder Sitzerhöhungen gesichert werden.
- Die Benutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt ist nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt.
Rechtsfahrgebot und besondere Verkehrszeichen
- Es gilt das Rechtsfahrgebot
- Verkehrszeichen entsprechen internationalen Standards, sind aber oft klein und leicht zu übersehen
Promillegrenze und Verkehrssicherheit
- In Griechenland gilt für Autofahrer eine Promillegrenze von 0,5.
- Für Fahranfänger, die ihren Führerschein seit weniger als zwei Jahren besitzen, sowie für Motorradfahrer gilt eine strengere Grenze von 0,2 Promille.
Diese Regelungen werden sehr ernst genommen und häufig kontrolliert. Wer erwischt wird, muss mit hohen Geldstrafen rechnen, die je nach Blutalkoholgehalt stark variieren können.
Maut
Ein weiterer Vorteil des Autofahrens auf Kreta ist, dass das gesamte Straßennetz gebührenfrei ist. Es gibt keine Mautstraßen. So kannst du die Insel ohne zusätzliche Kosten erkunden und flexibel von Ort zu Ort fahren.
Besonderheiten des Straßenverkehrs auf Kreta
Griechische Fahrgewohnheiten
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, der Straßenverkehr in Griechenland sei chaotisch, erweist sich das Autofahren auf Kreta als überraschend entspannt. Das liegt zum einen daran, dass es auf der Insel keine großen Autobahnen oder komplizierte Verkehrsknotenpunkte gibt, was den Verkehrsfluss überschaubarer macht. Zum anderen sind die Bergstraßen im Gegensatz zu anderen Urlaubszielen wie den Kanarischen Inseln gut ausgebaut und breit genug, so dass Begegnungsverkehr in der Regel problemlos möglich ist.
Eine bemerkenswerte Besonderheit des kretischen Straßenverkehrs ist die ausgeprägte Rücksichtnahme der Autofahrer untereinander. Es ist üblich, dass Autofahrer auf schmalen Straßen teilweise auf den Seitenstreifen ausweichen, um anderen das Überholen zu erleichtern. Diese Praxis trägt wesentlich zur Entspannung des Verkehrsflusses bei.
Eine weitere Besonderheit ist die Verwendung der Lichthupe. Anders als in anderen Ländern, wo dies als aggressives Verhalten interpretiert werden könnte, wird die Lichthupe auf Kreta oft als freundliche Ankündigung eines Überholvorgangs genutzt. Es ist ein übliches Kommunikationsmittel im Straßenverkehr, das nicht als Zwang, sondern als Hinweis verstanden wird.
Vorfahrtsregeln und Zebrastreifen
Die Vorfahrtsregeln in den Kreisverkehren auf Kreta erfordern besondere Aufmerksamkeit. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern haben Fahrzeuge, die in einen Kreisverkehr einfahren, Vorrang vor den Fahrzeugen, die sich bereits im Kreisverkehr befinden.
Fußgänger haben oft Vorrang, auch wenn es keine offiziellen Zebrastreifen gibt. Dies liegt vor allem daran, dass in vielen Bereichen Gehwege fehlen oder zu schmal sind, so dass Fußgänger teilweise auf der Straße gehen müssen. Autofahrer sollten daher immer mit Fußgängern auf der Fahrbahn rechnen und entsprechend vorsichtig fahren.
Vorsicht vor Tieren und Straßenzustand
Besondere Vorsicht ist geboten, da vor allem in den Bergen häufig Tiere wie Schafe und Ziegen die Fahrbahn kreuzen – oder dort ein Nickerchen machen.
Auch die Qualität der Straßen ist sehr unterschiedlich. Während viele Hauptstraßen gut ausgebaut sind, können kleinere Landstraßen in schlechtem Zustand sein und Schlaglöcher aufweisen. Fahren Sie daher stets aufmerksam und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Straßenverhältnissen an.
Meine Erfahrungen
Ich empfand das Autofahren auf Kreta deutlich entspannter als z.B. auf Gran Canaria oder Teneriffa. Obwohl wir viel in den Bergen unterwegs waren, haben wir keine steilen oder schmalen Bergstraßen gesehen. Sämtliche Straßen, auf denen wir gefahren sind, waren gut ausgebaut.
Lediglich das Fahren in den größeren Städten wie Heraklion, Chania und Rethymno kann aufgrund der engen Straßen und des dichten Verkehrs etwas stressig sein. Außerdem ist es dort sehr schwierig, einen Parkplatz zu finden. Aber ein griechischer Freund von mir meinte, ich solle mir darüber keine Gedanken machen und einfach irgendwo parken, wo Platz ist! Diese Tipp habe ich jedoch nicht in die Tat umgesetzt!