Skagen & Grenen in Jütland: Ausflug zum nördlichsten Punkt Dänemarks

Blauer Himmel, Sonne, endlose Sandstrände – und verlassene Bunkeranlagen. Am dritten Tag unseres Dänemark-Roadtrips ging es weiter in Richtung Norden nach Skagen, bzw. Grenen. Skagen liegt an der Nordspitze von Jütland und ist die nördlichste Stadt Dänemarks. Doch drei Kilometer weiter nördlich der Hafenstadt befindet sich Grenen, eine flach auslaufende Landspitze. Hier kann man beobachten, wie Nordsee (Skagerrak) und Kattegat aufeinandertreffen.

Ausflug nach Grenen (Skagens Gren)

Zugegeben: Genau genommen ist nicht Grenen (Skagens Gren (dänisch: „Ast von Skagen“)), sondern der ein paar Meter weiter westlich gelegene Skagen Nordstrand der nördlichste Punkt Jütlands (und somit auch Dänemarks). Auch die genaue Lage und die Form der äußersten Landzunge kann sich abhängig von Strom- und Windverhältnissen täglich ändern. Doch auf der Landkarte bildet Grenen den markantesten Punkt als nördlichster Zipfel von Dänemark. Die Sandzunge ist daher ein beliebtes Ausflugsziel – für Urlauber und Einheimische gleichermaßen.

Die Entfernung von unserem Hotel in Aalborg bis nach Grenen betrug 114 Kilometer. Über die Autobahn E39 in Richtung Hirtshals dauerte die Fahrt nur knapp 1,5 Stunden. Kurz vor Grenen befindet sich ein Parkplatz mit Restaurant und Souvenirshop. Hier parkten wir unser Auto und machten uns zu Fuß auf den Weg zum nördlichen Ende von Dänemark. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann sich übrigens auch mit dem „Sandormen“ (der Sandwurm) zur Spitze fahren zu lassen.

Im Sandormen (Sandwurm) kann man sich per Traktor über den Strand nach Grenen ziehen lassen
Im Sandormen (Sandwurm) kann man sich per Traktor über den Strand nach Grenen ziehen lassen

Dabei handelt es sich um einen Wagen, der von einem Traktor durch den Sand gezogen wird. Ich empfehle jedoch den wunderbaren Strandspaziergang am Ostseestrand entlang: Dabei kann man sich herrlich den Wind um die Nase wehen lassen, barfuß im kristallklaren Wasser laufen und sogar seltene Tiere wie z.B. Seesterne finden! Der Blick wandert dabei ungläubig über die schier endlos erscheinenden Sandstrände, das türkisfarbene Meer, die draußen vor Anker liegende Megaschiffe und die wunderbare Dünenlandschaft.

Wunderschöne Dünenlandschaft am Ostseestrand von Grenen
Wunderschöne Dünenlandschaft am Ostseestrand von Grenen

Nach etwa 20-30 Minuten Fußmarsch erreicht man dann die äußerste Spitze der Landzunge – hier ist Dänemark zu Ende! Und man kann deutlich erkennen, wie hier die Wellen von Nordsee (von links) und Ostsee (von rechts) aufeinandertreffen. Da das Wasser an dieser Stelle sehr flach ist, kann man auch einige Meter ins Meer hineinwaten. Es ist ein tolles Gefühl, wenn einem das Wasser von beiden Seiten um die Beine strudelt und man mit einem Fuß in der Nordsee und mit dem anderen Fuß in der Ostsee steht. Baden ist hier aufgrund der auftretenden Strömungen jedoch verboten – dafür wäre es mir jedoch ohnehin zu kalt und zu windig gewesen!

In Grenen treffen Nordsee und Ostsee aufeinander
In Grenen treffen Nordsee und Ostsee aufeinander

Bunkermuseum in Skagen

Auf dem Rückweg zum Parkplatz sahen wir uns noch eine weitere Sehenswürdigkeit von Grenen aus der Nähe an: Die alten Bunkeranlagen mitten in den Dünen. Die Bunker, von denen die meisten mittlerweile von den Dünen verschluckt, von Gras überwuchert oder im Meer versunken sind, dienen heutzutage als Abenteuerspielplatz für Kinder, Aussichtsplattform oder Liegefläche zum Sonnenbaden. Im Zweiten Weltkrieg waren die Bunkeranlagen in Grenen jedoch Bestandteil des Atlantikwalls der Deutschen, um eine allierte Invasion zu verhindern.

Die Bunker in Grenen stammen aus dem Zweiten Weltkrieg
Die Bunker in Grenen stammen aus dem Zweiten Weltkrieg

In Regelbau 638, welcher im Krieg als Lazarett genutzt wurde, befindet sich nun ein Museum (Skagen Bunkermuseum: www.skagen-bunkermuseum.dk). Und wenn man die aktuelle Weltlage betrachtet kann nur hoffen, dass solch finstere Zeiten niemals wieder zurückkehren werden.

Einer der Bunker (Mannschaftsbunker R628) ist mittlerweile halb in der Ostsee versunken. Er dient heute als Liegefläche für sonnenhungrige Touristen und ist ein beliebtes Fotomotiv.

Im Meer versunkene Bunkeranlage in Skagen
Im Meer versunkene Bunkeranlage in Skagen

Fazit – Herrlicher Tag in Nord-Jütland

Auf dem Rückweg haben wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Skagen eingelegt, einem der beliebtesten Ferienorte in Dänemark. Neben seiner herausragenden Lage im äußersten Norden des Landes und den fantastischen Sandstränden in der Umgebung zeichnet sich Skagen zudem durch sein besonderes Licht aus. Wusstet Ihr, dass Skagen die dänische Stadt mit den Sonnenscheinstunden ist? Schon die berühmten Skagener Maler, die vor 100 Jahren in der Stadt lebten, waren von diesem Licht fasziniert.

Heutzutage verzaubert Skagen die Touristen mit seinen alten, gelben Häusern, dem lebendigen Hafen (sogar Kreuzfahrtschiffe legen hier an!) und vielen guten Restaurants.

Skagens und Grenen bilden gemeinsam wohl eine der wohl größten Naturschönheiten in Dänemark, wenn nicht gar in Europa. Wenn Ihr in Norddänemark, bzw. Nord-Jütland unterwegs seid, solltet Ihr auf jeden Fall einen Ausflug nach Skagen und Grenen unternehmen!

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