Aalborg war die zweite Station unseres Roadtrips durch Dänemark. Die Fahrt von Aarhus weiter in Richtung Norden dauerte zum Glück nur etwa zwei Stunden. Und das Fahren auf der dänischen Autobahnen empfand ich dank der Maximalgeschwindigkeit von 130 km/h (bzw. teilweise sogar nur 110 km/h) als sehr angenehm.
Aalborg (oder auch Ålborg und auf Deutsch veraltet Aalburg genannt) liegt in der Region Nordjylland und ist nach Kopenhagen, Aarhus und Odense die viertgrößte Stadt Dänemarks. Sie liegt am Limfjord, der dort flussartig verengt über eine Entfernung von etwa 35 Kilometer die Verbindung zur Ostsee herstellt. Hier hatten wir für die kommenden drei Nächte ein Zimmer im Hotel Scandic Aalborg City gebucht. Danke ihrer Lage in Norddänemark ist die Stadt der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge in Nordjylland. Denn für die nächsten Tage hatte wir weitere Abstecher nach Skagen und Rubjerg Knude geplant. Nachdem wir im Hotel eingecheckt und unsere Koffer auf das Zimmer gebracht hatten, machten wir uns jedoch zuerst auf die Suche nach einem guten Restaurant, um unseren Hunger zu stillen.
Nachdem wir bis zum Nachmittag des Tages noch im hübschen und kulturreichen Aarhus unterwegs waren, war die Ankunft in Aalborg allerdings erstmal ein kleiner Schock: Anstelle von dänischer Gemütlichkeit mit kleinen, urigen Häusern und Kopfsteinpflasterstraßen überraschte uns Aalborg mit breiten Straßen und einem industriellem Flair. Statt trendiger, mit Hipstern bevölkerten Cafés und Restaurants stolperten wir über eine an den Ballermann erinnernde Partymeile (Jomfru Ane Gade – “Die längste Theke von Dänemark”) und in einen waschechten Rotlichtbezirk mit Striplokalen und Imbissbuden ohne Sitzgelegenheiten. Nach kurzer Suche fanden wir aber schließlich doch ein gemütliches italienisches Restaurant: Il Ristorante Fellini. Und auch hier durften wir uns wieder an die hohen Preise in Dänemark gewöhnen: Für zwei Nudel-Gerichte, Getränke und Dessert zahlten wir hier knapp 100 Euro – dafür war der Service jedoch auch vorzüglich (und 100% italienisch!!).
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Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Aalborg?
Da wir Aalborg hauptsächlich als Ausgangspunkt für unsere Ausflüge in Nordjütland genutzt haben, hatten wir leider gar nicht so viel Zeit, uns die Stadt selbst anzusehen. Aus diesem Grund habe ich auch gar nicht viele Fotos geknipst. Doch nachdem wir am ersten Abend noch ein wenig gefremdelt hatten, haben wir uns an den folgenden Tagen doch noch in die Stadt verliebt: Denn sobald man von der ziemlich belebten Durchgangsstraße, die Richtung Norden führt und an der unser Hotel lag, in die Seitenstraßen abzweigt, findet man viele schöne, historische Bauwerke, idylliosche Parks und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten. Und jede Menge Leben!
Wie in (fast) jeder Stadt, die am Wasser liegt, hat mir die Promenade entlang des Limfjords natürlich besonders gut gefallen. Hier trifft sich am Abend die Jugend von Aalborg, sitzt auf den Stufen am Wasser oder spielt Fußball. Hier – mitten im Herzen der Stadt – befindet sich auch das Aalborg Havnebad (Hafenbad), ein modernes Freibad, welches nur in Sommer von Juni bis August geöffnet ist.
Die wohl skurrilste Sehenswürdigkeit in Aalborg entdeckte ich eher zufällig direkt hinter unserem Hotel: Den Musikpark. In diesem „Park of Music“ werden sämtliche Musiker und Bands, die in Aalborg auftreten, verewigt – und das sind eine ganze Menge! Besonders im Sommer finden in der Stadt viele Festivals statt. In dem Musikpark wurde für jeden Interpreten ein Baum gepflanzt. Vor jedem Baum befindet sich eine Säule, welche auf den ersten Blick wie ein Grabstein anmutet. Sobald man den grünen Knopf auf der Oberseite dieser Einrichtung drückt, erklingt die Musik des jeweiligen Künstlers. Vertreten sind hier u.a. Beyoncé, Cliff Richard, Sting, Kenny Rogers, Take That, Rod Stewart, Sir Elton John, Vienna Philharmonic Orchestra, die Backstreet Boys, Victor Borge, Bryan Adams, ZZ Top – und Andrea Berg.
Doch das ist längst nicht der einzige Park, den Aalborg zu bieten hat: Der Sommer in Dänemark ist kurz und richtige heiße Temperaturen sind im Norden Europas selten. An einem herrlichen Sommertag verbringen die Dänen daher soviel Zeit wie möglich draußen. Ein beliebter Treffpunkt sind daher die Parks der Stadt. Die Menschen treffen sich hier zum Reden, Picknicken, Federball spielen oder liegen einfach nur faul in der Sonne. Auch ich ließ mich von dem sommerlichen Flair anstecken und tat, was man viel häufiger tun sollte: Ich setzte mich unter einem Baum ins Gras, beobachtete die Menschen und genoss einfach nur die wunderbar entspannte Atmosphäre, welche man im Alltag immer vermisst.
Eine klassische Sehenswürdigkeit in Aalborg stellt hingegen der Dom dar: Die Budolfi-Kirche, so der offizielle Name, ist nach dem englischen Heiligen St. Botholphus benannt. Die ältesten Teile der Kirche stammen aus dem 11. Jahrhundert, doch der Rest des Bauwerks wurde hauptsächlich im 14. Jahrhundert im gotischem Stil erbaut. Die Barockturmspitze ist aus dem Jahr 1779, das Altarbild und Kanzel stammen aus dem 16. Jahrhundert. Von 8-22 Uhr erklingt zu jeder vollen Stunde ein Glockenspiel. Im Sommer werden auch Führungen in der Budolfi-Kirche angeboten. Auf dem Kirchplatz neben dem Dom befinden sich zahlreiche gute Restaurants, in denen man bei gutem Wetter auch wunderbar draußen sitzen und den dänischen Sommer genießen kann.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Aalborg, die man gesehen haben muss
Wenn Du etwas mehr Zeit auf deinem Städtetrip in Aalborg hast, gibt es natürlich noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, die Du dir unbedingt anschauen solltest. Zu den bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt zählen:
- Aalborg Zoo
- Kunsten – Museum of modern art
- Utzon Center
- Aussichtsturm Aalborgtårnet mit Turmrestaurant
Übrigens kannst Du die Stadt auch bequem mit dem Flugzeug erreichen: Der Flughafen Aalborg wird von u.a. SAS Scandinavian Airlines, Norwegian und KLM angeflogen. Die Lufthansa CityLine fliegt täglich von Frankfurt am Main zum Aalborg Lufthavn.
Hi netter Blog über Aalborg,- Du hast aber im Text Aalborg und Aarhus mehrmals verwechselt. LG
Ups, wie peinlich. Danke für den Hinweis!! :-)