Air France: Klare Haltung gegen Homophobie

Air France zeigt Haltung: Die französische Fluggesellschaft positioniert sich klar gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz – mit starken Worten und konkreten Maßnahmen. Eine treibende Kraft dahinter ist Sébastien Corolleur, der seit 1998 als Flugbegleiter arbeitet und 2001 die Mitarbeiterorganisation „Personn’Ailes“ gründete.

Was mit einem Engagement für die Aids-Prävention begann, hat sich zu einer Plattform entwickelt, die queeren Mitarbeitenden innerhalb der Air France Gruppe Sichtbarkeit, Schutz und Unterstützung bietet. „Damals gab es bei Air France keinerlei Prävention – und das in einer Branche, in der die Crews regelmäßig in Länder fliegen, die stark von HIV betroffen sind“, erzählt Corolleur im Interview mit dem Magazin männer.

Engagement für gleiche Rechte im Unternehmen

Heute ist Personn’Ailes weit mehr als eine Initiative zur Gesundheitserziehung. Die Organisation arbeitet eng mit der Diversity-Abteilung von Air France sowie den Schwestergesellschaften Transavia France und HOP zusammen. Ein großer Erfolg: Für HIV-positive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde der Dienstplan flexibler gestaltet, damit Arzttermine leichter wahrgenommen werden können. Auch transsexuelle Mitarbeitende profitieren von einem speziell entwickelten Transitionsprozess – inklusive Namensänderung und neuer Uniform.

Der jährliche Regenbogenflug

Ein besonderes Highlight ist der sogenannte „Rainbow Flight“, der jedes Jahr am 17. Mai – dem IDAHOBIT – stattfindet. An diesem Tag besteht das Kabinen- und Bodenpersonal ausschließlich aus LGBTQ-Mitarbeitenden. „Wir tragen dann einen Regenbogen-Pin und an Bord läuft ein spezielles Aufklärungsvideo“, sagt Corolleur. Ziel: Sichtbarkeit schaffen und ein Zeichen setzen – auch auf internationalen Strecken.

Rückendeckung aus dem Managemen

Die Unterstützung des Managements ist kein Lippenbekenntnis. Air-France-Chefin Anne Rigail zeige klare Kante, so Corolleur: „Bei Air France gibt es keinen Platz für Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität“, wird sie auf der Website des Unternehmens zitiert. Unterstützt wird sie dabei vom Chef der Air France-KLM-Gruppe, Ben Smith – selbst homosexuell.

Weltweiter Einsatz trotz Hürden

Trotz vieler Erfolge gibt es noch viel zu tun. „Wir sind in Paris ein gutes Stück vorangekommen“, sagt Corolleur. „Aber unser Ziel ist es, überall auf der Welt die gleiche Haltung und den gleichen Schutz zu etablieren.“ Ein ambitioniertes Vorhaben – vor allem in Ländern, in denen queeres Leben kriminalisiert wird. Doch Air France bleibt dran.

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