Es kommt mir immer noch vor wie ein Traum – doch ich war tatsächlich in New York! Was den Städtetrip vermutlich so unwirklich wirken lässt: Ich war nur knapp über 24 Stunden in New York!
Die legendäre Stadt, die niemals schläft, zieht Menschen aus aller Welt in ihren Bann. Bekannt für ihre unendliche Energie, ihre ikonischen Wolkenkratzer und ihre kulturelle Vielfalt bietet sie unzählige Erlebnisse auf engstem Raum. Doch was tun, wenn die Zeit knapp ist und nur ein Tag zur Verfügung steht?
Hier liegt der Reiz: In 24 Stunden so viele Highlights wie möglich entdecken und die Essenz dieser Metropole aufsaugen. Diese Herausforderung lockt vor allem Reisende, die sich nur kurz aufhalten können, aber dennoch die Faszination New Yorks spüren möchten. Für sie bietet dieser Reiseführer eine kompakte Route, die es ermöglicht, die Stadt in ihrer ganzen Pracht zu erleben – in nur einem Tag. Ich verrate dir, was du in dieser kurzen Zeit alles im Big Apple erleben kannst!
So kannst Du New York in 24 Stunden entdecken
Am Samstag, den 26.10.2013, ging es früh morgens mit United Airlines von Hamburg in die USA. Beim Anblick des Flugzeugs war ich ein wenig geschockt – ich hatte eine größere Maschine erwartet, schließlich ging es über den großen Teich und nicht nach Mallorca! Doch überraschenderweise kam mir der knapp 9-stündige Flug über den Atlantik nicht länger vor als ein Trip nach Gran Canaria. Dem Bordunterhaltungssystem sei Dank.
Auf dem Newark Liberty International Airport gelandet, verlief die Einreise überraschend schnell und unspektakulär – da es mein erster Flug in die USA seit 20 Jahren war, hatte ich mir das schon etwas aufregender vorgestellt. Der Flughafen erschien mir erstaunlich leer, fast so, als wäre unser Flugzeug das einzige gewesen, das dort vor kurzem gelandet war. Am Ausgang erwartete uns bereits ein Herr mit einem Cunard-Schild (schließlich waren wir nicht zu einem Städteurlaub, sondern zu einer Kreuzfahrt hier) und führte uns zum Sammelpunkt aller Kreuzfahrtgäste: Durchschnittsalter 70 Jahre – und Hubertus Meyer-Burckhardt, den ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einordnen konnte. Nur sein Gesicht kam mir seltsam bekannt vor.
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Transfer per Bus vom Flughafen zum Hotel
Mit dem Bus ging es dann Richtung Hotel – unterwegs stellten wir fest, dass wir nicht wie geplant im DoubleTree by Hilton Hotel Metropolitan, sondern im Sheraton Brooklyn gebucht waren.
Meine Sightseeing-Pläne für unsere 24 Stunden in New York (Central Park, Aussichtsplattform Top of the Rock auf dem Rockefeller Center und Shoppen auf der Fifth Avenue) waren damit komplett über den Haufen geworfen. Aber das Hotel sah sauber und ordentlich aus und wir wollten nicht noch mehr Zeit verlieren.
Mittlerweile ist es bei uns zur Tradition geworden, alle Weltstädte dieser Erde zu Fuß zu erkunden – und nach Bangkok, Dubai, Istanbul, London, Paris, Prag und Budapest sollte New York City keine Ausnahme sein!
New York in 24 Stunden? Nein, in 6!
Also schnell die Koffer im Hotelzimmer abgestellt und zu Fuß Richtung Brooklyn Bridge – dank Zeitumstellung war es kurz nach Mittag.
Nach dem obligatorischen Fotoshooting vor der Skyline von Manhattan und dem Ausweichen der mit Hupen und Trillerpfeifen ausgestatteten Radfahrer auf der Brücke hieß es auf der anderen Seite angekommen erst einmal durchatmen: Denn plötzlich zwischen all den Wolkenkratzern zu stehen, die man bisher nur aus dem Fernsehen kannte, ist doch etwas anderes, als sie vom gegenüberliegenden Ufer aus zu betrachten. Erst wenn man den Boden Manhattans betritt, wird einem die Größe der Gebäude und Straßen wirklich bewusst und der Boden unter den Füßen beginnt sich zu drehen. Zum Glück befindet sich am Ende der Brücke der City Hall Park, in dem wir uns eine freie Parkbank suchten, eine Flasche Dr. Pepper tranken und die Eichhörnchen beobachteten.
Nachdem wir unsere Nerven wieder beruhigt und den Stadtplan studiert hatten, entschieden wir uns für einen Bummel über den Broadway. Hier wurden die Häuser wieder kleiner, die Menschenmassen weniger und wir stöberten durch einige Möbel- und Bekleidungsgeschäfte. In Kauflaune waren wir allerdings nicht und die Auswahl an Jeans und Turnschuhen erschien uns auch nicht viel aufregender als in jeder deutschen Einkaufsstraße. Wir liefen und liefen, aber das Empire State Building am Horizont wurde nicht größer. So wurde es Zeit für eine zweite Tradition: In jeder Großstadt muss man mindestens einmal U-Bahn gefahren sein.
So fuhren wir mit der Subway zum Time Square, der sicher ein gutes Fotomotiv abgab. Hier kämpften wir uns wieder durch die Menschenmassen, plünderten die Souvenirläden für die Daheimgebliebenen, sahen den nackten Cowboy, der Gitarre spielte und fanden schließlich in einer Seitenstraße eine Bar, in der wir uns eine weitere Verschnaufpause, 2 Cola für 8 Dollar und einen Toilettengang gönnten.
Danach ging es weiter zum Rockefeller Center, wo gerade die weltberühmte Eislaufbahn aufgebaut wurde. Gerne wäre ich noch auf die Aussichtsplattform Top of The Rock gefahren, von der man den wohl schönsten Blick über Manhattan hat – aber Hasi sah zu diesem Zeitpunkt schon mehr als müde aus, und immerhin waren wir zu diesem Zeitpunkt schon fast 30 Stunden auf den Beinen.
Nachdem wir also einmal um den Block gelaufen waren, weil wir den Eingang zur Subway nicht gefunden hatten, ging es mit dem F-Train ohne Umsteigen zurück zum Hotel in Brooklyn und sofort ins Bett. Statt 24 Stunden in New York hatten wir nur sechs Stunden für unsere Tour gebraucht – und es war gerade erst früher Abend geworden. Ich genoss noch ein wenig die Aussicht aus dem Hotelzimmer im 22. Stock und ging dann ins Bett, obwohl es erst gegen 8 Uhr abends war.
Aber dank Jetlag waren wir um 4 Uhr morgens wieder hellwach und ausgeschlafen. Ein bisschen kuscheln und duschen – und schon saßen wir um 6 Uhr (!) putzmunter beim Frühstück. Schließlich hatten wir noch bis Mittag Zeit, die Stadt zu erkunden…
New York City an einem Tag – Teil 2
Nachdem wir am Vortag Manhattan zu Fuß erkundet hatten, waren wir am zweiten Tag schon um 4 Uhr morgens hellwach – dem Jetlag sei Dank! Da unsere 24 Stunden in New York noch nicht vorbei waren und wir erst um 12 Uhr vom Hotel abgeholt werden sollten, wollten wir die verbleibenden Stunden noch zum Shoppen nutzen.
Nach einem typisch amerikanischen Frühstück (es war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um über meine Low-Carb-Diät nachzudenken) im Hotelrestaurant machten wir uns also schon um 7 Uhr auf den Weg, um Brooklyn zu erkunden.
Das Sheraton Brooklyn Hotel lag zwar nur wenige Schritte von der Fulton Mall, einer bekannten New Yorker Einkaufsstraße, entfernt – aber es war Sonntag und die meisten Geschäfte öffneten erst um 11 Uhr. Also liefen wir – traditionell ohne Stadtplan und ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen – einfach der Nase nach die Joralemon Street hinunter, in der Hoffnung, irgendwann auf Wasser zu stoßen.
Die Straße führte durch ein ruhiges, fast idyllisches Wohngebiet mit den obligatorischen Brownstone-Häusern. Mein Orientierungssinn ließ mich auch diesmal nicht im Stich und schon nach kurzer Zeit konnten wir vom anderen Ufer aus die Skyline von Manhattan in ihrer ganzen Pracht bewundern.
Außerdem konnten wir vom Brooklyn Bridge Park Pier schon einen Blick auf unser Taxi werfen, das uns zurück nach Hamburg bringen sollte: Die Queen Mary 2, die bereits am Brookly Cruise Terminal angelegt hatte.
Da wir aber noch viel Zeit hatten, spazierten wir noch einmal am East River entlang bis zur Brooklyn Bridge, die wir ja schon am Vortag zu Fuß überquert hatten. Leider hatten die hiesigen Künstler ihre Straßenstände noch nicht geöffnet – wer hätte gedacht, dass es in New York City so schwierig sein kann, seine Dollars unter die Leute zu bringen! So trotteten wir langsam zurück Richtung Hotel und Fulton Mall. Um 10 Uhr öffneten endlich die ersten Geschäfte, so dass wir noch fast 2 Stunden Zeit zum Shoppen hatten. Die üblichen Läden der großen Ketten gibt es nämlich auch in Brooklyn – ohne den Stress und die Menschenmassen von Manhattan. Gerade als ich mich an die professionelle Freundlichkeit der Amerikaner gewöhnt hatte und wir uns in einem Supermarkt mit Chips und Süßigkeiten (Tüte Gümmibärchen für 3 Dollar, ernsthaft!?) für die Atlantiküberquerung eingedeckt hatten, neigten sich unsere 24 Stunden in New York City langsam aber sicher dem Ende zu.
Pünktlich um 12 Uhr waren wir wieder im Hotel, wo bereits die ersten Koffer der anderen Passagiere in den Bus verladen wurden. Schlecht vorbereitet wie immer, waren wir natürlich die einzigen Gäste, die weder ihre Kofferanhänger am Gepäck befestigt, noch die Kabinennummer auf dem Schiff vermerkt hatten. Letztere wussten wir ja sowieso nicht – man könnte sie ja im Kreuzfahrtterminal erfahren…
24h in New York – Lohnt es sich?
New York City in nur 24 Stunden zu erleben, klingt verrückt – und das war es auch! Trotz der kurzen Zeit und unerwarteter Planänderungen konnten wir die pulsierende Energie der Stadt spüren.
Vom Spaziergang über die Brooklyn Bridge bis hin zum hektischen Treiben am Times Square – jeder Moment war intensiv und einzigartig. Natürlich hat die Zeit nicht gereicht, um alles zu sehen, aber das macht nichts: Wichtig ist, sich auf das Abenteuer einzulassen, auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist.
Mein Tipp: Einfach loslaufen, die Eindrücke aufsaugen und sich nicht von festen Plänen stressen lassen. New York verzeiht improvisierte Erkundungen – und genau das macht den Reiz aus! Wer die Stadt in ihrer ganzen Pracht erleben möchte, für den lohnt sich ein längerer Aufenthalt als 24h. Mehr Zeit erlaubt es, auch weniger bekannte Ecken zu erkunden, in ruhigen Parks abseits der Touristenströme zu verweilen oder sich in einem der vielen Museen und Galerien zu verlieren.
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